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ennen Sie schon das Prinzip der Umkehrhypothek? Hiermit ist eine Form der Immobilienrente gemeint, die auch als Hausplusrente bezeichnet wird. Sie ist für alle interessant, die ihre Rente aufbessern möchten, aber nicht aus ihrem Haus ausziehen wollen.

Im Rahmen der Umkehrhypothek verkaufen Sie nicht das Haus direkt an die Bank, sondern es wird vielmehr beliehen und erneut belastet. Doch lohnt sich die Immobilienrente überhaupt? Ist es nicht lukrativer, über einen Immobilienmakler in München das Haus zu verkaufen? Hier sind hilfreiche Antworten auf wichtige Fragen.

Grundwissen zur Umkehrhypothek

Um besser zu beurteilen, inwiefern sich die Umkehrhypothek für Sie lohnt, seien hier ihre entscheidenden Charakteristika aufgeführt:

  • Kein Verkauf. Das (weitgehend) abbezahlte Eigenheim wird beliehen.
  • Sie erhalten von der Bank eine monatliche Rente oder einen einmaligen, höheren Betrag.
  • Mit der Umkehrhypothek lässt sich eine kleine Rente aufbessern.
  • Sie können per lebenslangem Wohnrecht rechtmäßig bis zum Tod im Haus wohnen bleiben.
  • Der Darlehensgeber (Bank oder Versicherung) nutzt Ihr Haus als Kreditsicherheit und lässt dafür eine verbriefte Grundschuld eintragen.
  • Unterschied zur regulären Hypothek: Sie zahlen keine laufenden Zinsen oder eine Tilgung.
  • Nach Ihrem Auszug oder Tod verkauft der Kreditgeber das Haus und zahlt aus dem Erlös den Kredit ab.

Wichtig: Die Umkehrhypothek ist eine Form der Immobilienrente. Es kann daher kleine Unterschiede zwischen der Umkehrhypothek und einer normalen Immobilienrente geben. In beiden Fällen besitzen Sie ein lebenslanges Wohnrecht.

Immobilienrente mit Umkehrhypothek: meist mehr Nachteile als Vorteile

Auf den ersten Blick hört sich das Angebot gut an: Sie bleiben in Ihrer gewohnten Umgebung in der geliebten Immobilie wohnen und können trotzdem Ihre Rente aufbessern. Doch auf den zweiten Blick offenbaren sich die Nachteile: So sind die Auszahlungsbeträge verhältnismäßig gering, da es zahlreiche Abschläge gibt. Darüber hinaus fallen hohe Gebühren für Gutachter, Notare und die Grundschuld an. Sie sind zudem dazu verpflichtet, die Immobilie für Ihren Darlehensgeber instand zu halten, was unter Umständen erhebliche Investitionen bedeuten kann. Gerade wer Kinder hat, ärgert sich darüber, dass so ein Teil ihres Erbes wegfällt.

Lohnt sich die Umkehrhypothek?

Ob sich die Umkehrhypothek auf Immobilien lohnt, hängt stark von dem Einzelfall ab. Sie kann eine gute Lösung sein, um die Rente aufzubessern und damit die Lebensqualität zu erhöhen. Jedoch sollten nicht zu hohe Zahlungen erwartet werden. Ein Beispiel offenbart, welches geringe Potenzial in der umgekehrten Hypothek steckt:

  • Wert des Hauses: 250.000 Euro
  • 22 % des Immobilienwertes als Rentensumme = 55.000 Euro
  • 55.000 Euro verteilt auf 20 Jahre Lebenserwartung bei einer 70 Jahren alten Rentnerin
  • monatlicher Betrag 229 Euro

Die monatliche Aufbesserung der Rente ist daher vergleichsweise gering. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass die Lebenserwartung selbstverständlich nur grob kalkuliert werden kann. Vielleicht verstirbt die betreffende Person auch deutlich früher, als vom Kreditgeber berechnet.

Welche Alternativen gibt es zur Umkehrhypothek?

Die Umkehrhypothek eignet sich nur eingeschränkt als lukrative Möglichkeit, die Rente aufzubessern. Deshalb finden Sie hier weitere Optionen.

Option 1: Die klassische Variante der Immobilienrente

Sie beleihen nicht wie bei der Umkehrhypothek die Immobilie. Stattdessen entscheiden Sie sich dazu, das Haus zu verkaufen. Im Gegenzug erhalten Sie eine Rente inklusive eines lebenslangen Wohnrechts. Dies ist für alle Immobilienbesitzer spannend, die weiterhin im Haus wohnen bleiben möchten und den Familienbesitz nicht weitergeben wollen.

Option 2: Familienlösung

Es passiert nicht selten, dass Hausbesitzer im Alter nur wenig Geld zur Verfügung haben. Um das Haus nicht an Fremde verkaufen zu müssen, lässt sich eine familieninterne Lösung finden. So können die künftigen Erben den Hausbesitzer finanziell unterstützen, um so zu verhindern, dass das Haus beliehen wird.

Option 3: die Leibrente

Sie verkaufen Ihr Haus und der neue Eigentümer zahlt den Kaufpreis in Form von Renten. Gleichzeitig trägt er ins Grundbuch ein lebenslanges Wohnrecht ein, durch das allerdings der Kaufpreis des Hauses erheblich verringert wird. Immerhin kann er das Objekt nicht selbst nutzen oder vermieten.

Option 4: Hausverkauf

Es mag schmerzhaft sein, aber der Hausverkauf ist oft die beste Lösung, um die Rente bestmöglich aufzubessern. Insbesondere in Metropolen wie München lassen sich hohe Immobilienpreise erzielen. Wer sich für die Variante entscheidet, muss zwar aus der gewohnten Umgebung ausziehen, aber erhält deutlich mehr Geld. Für dieses lässt sich ein kleineres, altersgerechtes Objekt erwerben. Der Restbetrag kann direkt in einen schöneren Lebensabend oder in eine kurzfristige Rentenversicherung fließen. Kurzum: Bei dieser Alternative zur Umkehrhypothek erzielen Sie das meiste Geld – nahezu frei von Abschlägen.

Wer sich mit der Entscheidung schwertut, sein Haus zu verkaufen und umzuziehen, der sollte sich folgende Fragestellungen überdenken:

  • Ist mein derzeitiges Haus barrierefrei?
  • Wie viel Geld müsste ich aufwenden, um mein Haus seniorengerecht zu gestalten?
  • Kann ich Haus und Garten im Alter selbst bewirtschaften oder fallen Extrakosten für Putzfrau sowie Gärtner an?
  • Kann ich die laufenden Kosten für das Haus aus meiner Rente zahlen?
  • Wird mir die Lage meines Hauses auch gefallen, wenn ich den Alltag nur noch mit Mühe bewältigen kann?
  • Gibt es Ärzte, Pflegestellen etc. in meiner Nähe?

​Häufig ist es sinnvoller, im Alter umzuziehen. Dieser Schritt ist schwierig, kann jedoch eine bessere Lebensqualität ermöglichen. Um beim Hausverkauf den besten Preis zu erzielen, ist es ratsam, einen professionellen Makler heranzuziehen.

Publiziert am
Aug 19, 2019
 in Kategorie:
Verkaufsstrategie

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